In der Kinderanästhesie gibt es einige Besonderheiten, die wir Ihnen hier darstellen wollen.

Da wären die Nüchternheitszeiten: Kinder dürfen nicht so lange nüchtern bleiben wie Erwachsene. Je jünger Ihr Kind ist, desto kritischer ist der Wasserhaushalt. Es ist erwünscht, dass Ihr Kind vor Beginn der Nüchternheitsphase noch etwas trinkt. Allerdings gilt auch bei Kindern: Klare, schnell verdauliche Flüssigkeiten, z. B. stilles Wasser, leicht gesüßten Tee, jedoch keine Milch sollen bis zwei Stunden vor der Narkose getrunken werden. Einzelheiten regeln wir während des Prämedikationsgespräches.

Während der Narkoseeinleitung dürfen Sie mit in den OP. So können Sie dabei sein, bis Ihre Tochter oder Ihr Sohn eingeschlafen ist. Wollen Sie lieber nicht dabei sein, so ist auch das kein Problem. Sie können sich im Wartezimmer aufhalten und wir holen Sie, wenn alles vorbei ist.

Die Einleitung der Narkose erfolgt möglichst durch eine Infusion. Hierfür ist natürlich ein Venenzugang die Voraussetzung, ein bei Kindern nicht immer ganz leichtes Unterfangen. Während des Prämedikationsgespräches bekommen Sie ein Pflaster ausgehändigt, welches, rechtzeitig aufgeklebt, die Venenpunktion völlig schmerzfrei sein lässt. Rechtzeitig heißt eine bis zwei Stunden vor dem voraussichtlichen Einstich.

Merken wir, dass bei Ihrem Kind keine Venenpunktion möglich ist, können wir die Einleitung auch inhalativ vornehmen. Das heißt, Ihr Kind atmet über eine Maske das Narkosegas ein und ist nach einigen Atemzügen eingeschlafen - wir spielen dann "Pilot" oder "Luftballon aufpusten", sagen Ihrem Kind aber auch, dass das Gas etwas unangenehm riecht. Die Venenpunktion erfolgt dann in Narkose.

Für Kinder haben wir einen eigenen Aufwachraum. Bringen Sie bitte für diese Phase etwas zu trinken und zu essen für Ihr Kind (gerne auch für sich selbst, natürlich) mit. Es gilt oben Gesagtes. Auch ein Kuscheltier und eigens Spielzeug sind willkommene Begleiter in einer "so schweren Zeit".